Tangible Traces
Vienna Design Week 2008
Studio Frank Havermans
Hella Jongerius
Claudy Jongstra
Alexander van Slobbe
Onix Architecten
Österreichische Museum für Volkskunde
Vienna, Austria
October 4 – 19, 2008
curator: Lili Hollein, Thomas Geisler
curator Tangible Traces: Linda Vlassenrood
supported by: The Mondrian Fund, Dutch Embassy, RADO Switzerland
photography: KRAMAR
VIENNA DESIGN WEEK presents: TANGIBLE TRACES – Niederländische Architektur und Design ”Tangible Traces – Dutch Architecture and Design” wurde vom Netherlands Architecture Institute (NAI) als Beitrag für die Architekturbiennale 2007 in Sao Paulo konzipiert. Von 4. – 19. Oktober 2008 ist die Ausstellung im Rahmen der diesjährigen “VIENNA DESIGN WEEK” im Österreichischen Museum für Volkskunde zu sehen.
Globalisierung, Standardisierung und Kommerzialisierung – Antworten aus den Niederlanden Die Ausstellung geht von der Frage aus, welche Bedeutung Architektur und Design in einer Welt haben können, in der Globalisierung, Standardisierung und Kommerzialisierung die höchsten Werte sind. Eine Antwort ist die Wiedereinführung von handwerklichem Können, Tradition und Kontext. Diese Eigenschaften finden sich in den Arbeiten des Architekturstudios Onix, des Raumdesigners Frank Havermans, der Textildesignerin Claudy Jongstra, des Modedesigners Alexander van Slobbe und der Industriedesignerin Hella Jongerius.
Handwerkliches Können Die DesignerInnen haben in den vergangen Jahren – oft im Hintergrund – als individuelle Antworten auf die oben genannten sozialen und technischen Prozesse Kreationen entwickelt, die vergessenes Handwerk und lokale Expertise bei der Verwendung von Materialien wieder aufnehmen und so in neuer Form aufleben lassen.
Sinnlichkeit Mit Absicht lassen die Designer Willkür und Improvisation im Arbeitsprozess zu. Auch wenn das Design etwas von Nostalgie spüren lässt, entspricht es durch seine Verwendung zeitgenössischer Technologien dem charakteristischen Niederländischen Konzeptualismus und macht es somit zu einem Produkt der Gegenwart. Der Akt des Schaffens und des Bauens als eine Form des Forschens ist die Grundlage der Einzigartigkeit und Identität des Designs. Dieser Prozess bringt Gebäude, Installationen, Textilien, Kleidung, Düfte und Möbel hervor, die alle Sinne stimulieren.
Hella Jongerius zeigt ihr Polder Sofa, Alexander van Slobbe neun Modeensembles, die Architekten von Onix untersuchen zwei Architekturprojekte, Claudy Jongstra präsentiert ihre neuen Filztapisserien und Frank Havermans eine neue Rauminstallation.
Herstellungsprozess Die Ausstellung spürt dem Herstellungsprozess dieser Objekte nach. Es ist ein Prozess innerhalb verschiedener Polaritäten: Kotrolle versus Willkür, alt versus neu, Urform versus Einzigartigkeit und handwerkliches Können versus industrieller Technologie.
Making of…. Illustrator Yke Schotten, das Fotografenduo Anuschka Blommers und Niels Schumm, Architekturkritiker Roemer van Toorn, Grafikdesigner Joost Grootens und Designkritiker Louise Schouwenberg wurden eingeladen, die Arbeiten der fünf ausstellenden Designer in einer Schau zu vereinen. Das Ausstellungsdesign stammt vom Industriedesigner Jurgen Bey. Hansje van Halem entwickelte das grafische Design dazu.
“Tangible Traces” ist eine mehrschichtige Präsentation, die die verschiedenen Entwicklungs- und Herstellungsprozesse nebeneinander vermittelt und den Dialog zwischen Technik und Handwerk thematisiert.
Design im Volkskundemuseum Das Österreichische Museum für Volkskunde freut sich, im Jahr 2008 Kooperationspartner der “VIENNA DESIGN WEEK” zu sein. Die Themensetzung der hier gezeigten Ausstellung “Tangible Traces” verweist auch auf weite Sammlungsteile des Museums. Hausrat, Möbel, Gerät und Textilien, etc. als Relikte historischer Alltage können Ausgangspunkt für die Wiederentdeckung vergessener Handwerkstechniken und Inspirationspunkte nachhaltigen und Ressourcen schonenden Designs sein.
Die Präsentation der Ausstellung wurde durch die freundliche Unterstützung der Mondriaan Stiftung, der Königlich Niederländischen Botschaft und RADO Switzerland ermöglicht.